Schweinfurt 22.04.06

„Carina“ ist viel zu flach gebaut!

Das vom Werk so benannte AUTO von BOSC Mike wohlgemerkt, NICHT seine gleichnamige Tochter.

Herr Krassmann, Krid und der Verfasser dieser Zeilen zwängen sich für die 380km von Müden nach Schweinfurt in diese gestauchte Ölsardinen Büchse, um bei jeder minimalen Bodendelle mit den Köpfen das Dach von innen auszubeulen.

Für 1,60m kleine Asiaten bestimmt passend, aber für Hamburger Jungs über 1,75m Größe eine echte Strafe. Japanisches Produkt, wahrscheinlich die Rache von Tokio Hotel an uns... Nur gut, daß wir keine toupierten Haarspray Rocker sind.

Das hochgradig renitent keifende Flintenweib in einer Raststätte – getarnt als Verkäuferin mit pseudo fraulicher Frust Fresse – trägt ebenso wenig zur guten Laune bei wie die Umstände der Fußball Berichterstattung durch diverse Sender mit Nebengeräuschen wie von einer Abwrackwerft. Phil C. hat mal wieder Hochkonjunktur. Immerhin durch 3 Bundesländer zieht der Mann seine akustische Schleimspur in nur 1 ½ Stunden. Wie originell.

Erheblich aufmunternder wirkt dagegen die umfangreiche ENKELZ Plakatierung in Schweinfurt. Mit runtergeklappten Kinnladen sehen wir die nicht eben kleinen ENKELZ Poster auf den Fenstern von Linienbussen!! Veranstalter Achim hat sich was einfallen lassen. Radikaler Respekt.

Wir entern die Eissporthalle der Schweinfurter Puckjäger „Mighty Dogs“. Flottes Bauwerk mit seitlich erhöhten Stehtraversen, gänzlich ohne Eis, aber sämtlichen Eishockey relevanten Markierungen. Das verheißt späteren Pogo mit Penalty Power in Bulli Kreisen.

Erinnerungen an Gerolzhofen werden wach. Zumindest optisch, denn die Bauweise der Halle ist leider weniger massiv, was sich später auf die „amtlich gestattete“ Lautstärke des Konzerts hemmend auswirken soll

Das ist allerdings das einzige Manko. Alles andere verläuft absolut perfekt, ebenso die Premiere im Testsitzen auf einer Strafbank.

Der Monitor Sound wird separat direkt neben der Bühne geregelt, was den Soundcheck wesentlich einfacher gestaltet.

Die ESC- und ORR Transparente hängen im rechten Licht und die beiden Support Bands bestreiten ihre Shows.

„Snug“ spielen New Rock im erweiterten Stil von „Smashing Pumpkuins“, „Bierolina“ rocken als Trio um einiges punkiger und geben auch einige Onkelz Klassiker in recht rotziger Version zum Besten. Auf alle Fälle ist das Publikum gut angeheizt.

Exakt um 22.30 Uhr entern die ENKELZ für die nächsten 3 Stunden die Bühne. Die Meute dreht sofort gewaltig am Rad, Partystimmung vom Feinsten und frenetische Gesangsorgien bestimmen fürderhin das Bild. Manchmal etwas lauter als der Sound der Bande. Was ja im Prinzip nicht unbedingt schlecht ist. Nur, heute geht es leider insgesamt etwas leiser zu als gewohnt.

Und das hat seinen (Un)Sinn. Eine neue EU Richtlinie, verknüpft mit der Auflage vom „Amt“ bei der Erteilung der Erlaubnis für dieses Konzert usw. und sofort. Auf alle Fälle liegt die despektierliche Dezibel Dezimierung nur noch bei rund Einhundert realem „Rest“.

Nennen wir´s nicht unbedingt eine desaströse Destruktion oder demütigende Demontage. Dezentere Defensiv Dröhnung trifft´s wohl besser.

Klangmischer Dominik ist jedenfalls verpflichtet, die Lautstärke permanent zu überwachen, die Werte auch optisch aufzuzeichnen (!) und noch 1 ½ Jahre (!!) für eventuelle spätere Kontrollen bereit zu halten. Und im Beschwerdefall bei wesentlicher Überschreitung der Werte wird´s dann für den Veranstalter richtig teuer. Au Backe, werter Amtsschimmel. In diesem Falle: EU = Erstklassiger Unsinn.

Trotzdem ist das Eis im ICEDOME sofort nachhaltig gebrochen, die Stimmung unter den ca. 1700 Begeisterten ist nicht einen Augenblick eisig. Ganz klar im Sinne der ultimativen Fußball Hymne „Deutschland 2006“. E.I.S. = Euphorie Im Stadion.

ENKELZ und Franken, diese mittlerweile bestens bewährte Mischung kommt auch heute Nacht mal wieder voll zum Tragen. Aus unserer Sicht absolut beneidenswert die geringen Entfernungen der Anreise von fast allen BOSC Jungz und Mädelz, die neben ihrem engagierten Job nicht nur im besagten Bus wieder Top Laune verbreiten.

Rolf Wiener ist ein weiteres mal knapp über 28 Jahre jung geworden und erfreut sich ab sofort eines exklusiven Männer Oberbekleidungs Stückes nordischen Designs. Des paßt Scho´!

Der Rest der Nacht verläuft erstaunlich solide, d. h., keine dicken Köpfe nächsten Mittag. Ist auch besser, denn in Franken herrscht bei strahlendem Sonnenschein bereits Frühling.

Wir tätigen noch einen kurzen Abstecher ins private Domizil vom BOSC Druiden Steffen, dem Besitzer einer Art Onkelz Museum. Dreifach Staunen in Stereo, was es so alles an möglichen, unmöglichen aber stets originellen Dingen rund um BO gibt.

Ab nach Hause, letztlich müssen die obligaten 1100 km erreicht werden. Weniger als ein Kilometer für jeden Fan der letzten Nacht. Hat doch was. Schweinfurt war Schweinegeil!

Knutzen